Bernsroth - "Es geht um die Position des Herzens. Um den Traum, dass die Welt grüner wird." Felix Wagner von der Berliner DJ-Crew "Fjaak" schlägt sich mit der flachen Hand auf die Brust. Er sitzt am Sonntagmorgen in der Maschinenhalle von Erdbeer-Bayer in Bernsroth bei Kronach. Ein gigantischer Tourbus, eher ein hochpreisiges Hotel auf vier Rädern, parkt davor. Nach und nach spuckt das Gefährt mit den abgedunkelten Scheiben einen verschlafenen Künstler nach dem anderen ans Tageslicht. 17 an der Zahl. "Green Berlin" nennt sich die Truppe, ein eigens von Rapper Marteria gegründetes Label, das sich in den vergangenen Jahren als Künstlerkollektiv auf dem Musikmarkt etabliert hat. Zurück vom Konzert in der Rheinaue in Bonn macht die Crew Halt bei Josef Bayer, der in den sozialen Medien als Hanf-Joe firmiert. Und das kommt nicht von ungefähr: Denn seit drei Jahren ist der Kronacher im Nutzhanf-Geschäft. Völlig legal baut er Hanf an und verkauft ihn an Gewerbetreibende. Ursprünglich war der Plan zwar, mit dem ersten deutschen Hanf-Selbstpflückfeld ins Geschäft einzusteigen. Doch hier macht ihm die Gesetzgebung einen fetten Strick durch die Rechnung. Es heißt 2018 und auch heute noch: Selbstpflücker dürfen den Hanf nicht ernten, denn unverarbeitete Blüten könnten unter Umständen doch zu Rauschzwecken verwendet werden.